Bereits während des deutschen Bruderkrieges in 1866 gründete sich am 05. Juli 1866 ein "Hülfsverein für die Pflege und Unterstützung kranker und verwundeter Krieger". Dieser war nicht nur für Kranke und Verwundete, sondern auch für vor Ort untergebrachte Krieger da. Verbandsmittel wurden auf Basis freiwilliger Geldbeträge angeschafft und zur Verfügung gestellt.
Am Donnerstag, den 21. Juli 1870 war es dann soweit. Zwei Tage nach der Kriegserklärung Frankreichs an Deutschland, fand, im Lokal des Turnvereins der Brauerei Valentin Schwind in der Sandgasse, die offizielle Gründung des "Sanitäts-Corps" statt. Parallel dazu entstand ein Frauenverein mit ähnlichen Zielen, mit dem eng zusammengearbeitet wurde. Zulauf bekam das Corps aufgrund des Krieges rasch, jedoch musste auch hart gearbeitet werden. Der Krieg forderte einige Opfer und Verwundete, die versorgt werden mussten.
Nach dem Krieg schlich sich (wohl auch bedingt durch die friedliche Zeit) eine Phase der beinahe kompletten Inaktivität ein. Immer wiederkehrende kleinere Aufgaben und dem Willen der damaligen (übrig gebliebenen) Mitglieder zu Danke, konnte 1889 ein Anstieg der Arbeiten und ein Wachsen des Corps, bzw. der "Sanitätskolonne", wie diese Organisation fortan heißen sollte, verzeichnet werden. Aus gleicher Zeit entstammt auch eine Überlieferung einer ersten "selbst auferlegten" Satzung. Einen weiteren Aufschwung erfuhr die Sanitätskolonne um 1904/1905 bis hin zu der Errichtung einer ersten "ständigen Sanitätswache" im Schönborner Hof, den der Stadtmagistrat am 23. März 1911 mit 720 Mark bewilligte. Ebenso wurden seither, aufgrund eines Treffens aller Sanitätskolonnen Unterfrankens initiiert durch die Aschaffenburger Kolonne, fortan jährliche Großübungen abgehalten.
Im ersten Weltkrieg wurden beispielsweise diverse Aktionen abgehalten mit dessen Hilfe man die "Hinterbliebenen der im Krieg Gefallenen " unterstützte oder auch ein zusätzlicher Krankenkraftwagen angeschafft. "Unter dem Hackenkreuz" wurde wild umorganisiert und sog. "Kreisverbände" entstanden als Zwischenebene der Kolonne und des Landesverbandes des DRK. In dieser Zeit gab es auch keine Jugendarbeit mehr. Wieder trafen Lazarett-Züge im Aschaffenburger Hauptbahnhof ein, in denen Verletzte versorgt und in die Krankenhäuser der Umgebung transportiert werden mussten. Bis die freiwillige Arbeit erneut fast zum Erliegen kam, durch die Bombardierung Aschaffenburgs. Nach einigen Diskussionen und mit viel Geduld konnte man die Besetzer (Amerikaner) davon überzeugen, dass wir nicht der Wehrmacht angehören würden. Neben den Aufräumarbeiten rückte der Aufbau des Rettungsdienstwesens und der Absicherung mit sanitätsdienstlichem Personal auf Veranstaltungen immer mehr in den Vordergrund der Aufgabenfelder der Kolonne.
Weitere Umstrukturierungen nach dem Mauerfall bedingten eine Umbenennung in "Bereitschaften" statt "Sanitätskolonnen" und in "Bereitschaftsleitern" statt "Kolonnenführer".
Mit derzeit ca. 120 aktiven Mitgliedern bei ca. 220 Gesamt, zählt die Bereitschaft zu einer der größten im Kreisverband Aschaffenburg. Neben dem Blutspendewesen, den Sanitätswachdiensten und dem Katastrophenschutz, beteiligen wir uns an den Ausbildungen innerhalb des Roten Kreuzes, sowie dem Rettungsdienst in Aschaffenburg.
In der Bereitschaft selbst, gibt es ebenfalls viel zu tun. So gibt es Spezialisten für Belange der Technik, der Verpflegung der Helfer*innen (auf internen Veranstaltungen) oder aber Spezialisten auf dem Gebiet des Katastrophenschutzes in den sog. Schnell-Einsatz-Gruppen SEG Behandlung und SEG Transport.
Eine gemeinsame Ausbildung ist dabei ebenso obligatorisch, wie die gemeinschaftlichen Aktivitäten, wie dem Sommerfest, der Bewegungsfahrt mit anschließendem Abendessen oder aber unserem Jahresausklang auf dem Aschaffenburger Weihnachtsmarkt.
Wir sind nur ein Teil einer großen Bewegung mit einer verwobenen, aber eigenen Geschichte. Für weitere Informationen empfehlen wir auch die Geschichte des DRK.